Mittwoch, 19. September 2012
09/19/2012
Meine Heimat ist, wo man “nach Aldi gehen” sagt. Ich trete hinaus in diese Straßen, wie ich in gut eingelaufene Schuhe schlüpfe, ohne Sensation, ohne Fremdeln. Das ist genau so schön, wie es schade ist. Als Kind habe ich diese Stadt schon nach einem vierzehntägigen Urlaub mit neuen Augen gesehen. Schade, dass mir dies’ heute nicht mehr möglich zu sein scheint.
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“Wie schön, das ist eine von den alten Straßenbahnen! Nicht so wie die, mit der wir beim letzten Mal gefahren sind.”
“Och, die fand ich eigentlich auch ganz schön.”
“Nee, die war so lebensfeindlich. Wie ein Raumschiff.”
“Ich bin eben nicht mit Straßenbahnen aufgewachsen. Für mich sehen die alle wie Raumschiffe aus.”
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In der Krefelder Thalia-Buchhandlung hat man die politischen Bücher durch eine lange Wand mit Esoterik-Literatur ersetzt. Die Politik hat man in ein kleines Eckchen verbannt wo man vornehmlich die Werke Thilo Sarrazins finden kann. Ein junges Pärchen schlendert an der Auslage vorbei, genervt vom quengelnden Kleinkind, das offenbar seinen Bubble-Tea nicht mehr mag.