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Mittwoch, 3. Oktober 2012

10/3/2012

“Ich steh’ mal auf und mache Frühstück. Leider gibt es nur Eier in Größe M., weil im Netto mal wieder die Größe-L-Eier aus waren.”

“Größe M ist doch auch in Ordnung.”

“Nein, das ist es nicht! Verdammter DDR-Laden, dieser Netto! Nie gibt es Eier in Größe L, und falls doch, müssen wir stundenlang dafür anstehen!”

*

“Woran denkst du?”

“Nix besonderes. Ich stelle mir nur vor, wie es wäre, wenn in Frauen nach einer Befruchtung kein Mensch, sondern nur das Spermium heranwachsen würde. Und nach neun Monaten würden sie es kiloschwer und zappelnd gebären!”

*

Erschreckende Erfahrung, wie mit zunehmenden Alter die Optionen, wie ich mein Leben führen könnte, weniger werden. Ich fürchte zum Beispiel, dass es nun zu spät für einen Beruf in der Werbung ist. Dabei habe ich lange Zeit damit geliebäugelt, diese Ambition aber nie entschlossen genug verfolgt. Andererseits denke ich daran, dass Bill Hicks auch mich in seinen berühmten Spruch “If you’re in advertising or marketing – kill yourself!” eingeschlossen hätte, hätte mein Leben den entsprechenden Verlauf gehabt und dann bin ich froh, dass es nicht so gekommen ist. Ich fürchte, dass der mangelnde “Erfolg”, den ich im Leben habe, vielleicht an mangelnder Entschlusskraft, aber in ebenso großem Maße an meinen hehren Ansichten liegt. Vielleicht ist dies auch nur ein hilfloser Versuch, mein Versagen Überzeugung zu nennen.

*

Erst, als ich mich komplett ausgezogen hatte, merkte ich, dass mir nicht meine Kleidung, sondern meine Haut viel zu eng war.

*

“Was sollen wir nur machen? Ich will mich bewegen, aber das Wetter ist schlecht und die Geschäfte sind geschlossen!”

“Hmm, ich hab’ und gerade einen Kulturflohmarkt aus dem Internet gesucht.”

“Um Gottes Willen, Kulturflohmärkte sind keine normalen Flohmärkte! Dort kann man nur Sachen wie aus Alpakawolle gehäkelte Indiozelte kaufen!”

*

“Sag’ mal, ist der Tag der deutschen Einheit auch ein griechischer Feiertag?”

“Ich glaube nicht, nein.”

“Hurra!”

Und fünf Minuten später saßen sie beim 50 Meter entfernten, griechischen Imbiss. Immerhin: sie hatten sich bewegt!

*

“Nicht einschlafen!”

“Tu ich doch überhaupt nicht.”

“Aber deine Augen sind schon ganz klein!”

“Die sind genau so groß wie sonst. Nur ein bisschen weiter geschlossen.”

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Dienstag, 2. Oktober 2012

10/3/2012

“Ich sag’s dir jetzt zum letzten Mal: steh’ endlich auf!”

“Ich bin doch schon dabei! Ich muss zuerst immer mental aufstehen!”

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Evil is alive and well.

*

Auf dem Weg zu Real komme ich an einem chinesischen Imbiss vorbei, ohne Gäste, das Personal steht ratlos in der Gegend herum. Aus Lautsprechern klingt mit voller Laustärke Rammsteins “Sonne”.

Als ich wieder aus dem Supermarkt trete, ist mein Beutel um einen “Famous Grouse” schwerer. Es wird jetzt immer früher dunkel. Hier kommt der Weltschmerz.

 

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